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Erscheinungsbild

Der Fischotter ist mit seinem Habitus hervorragend an das Leben im Wasser angepasst. Er hat einen langgestreckten, stromlinienförmigen Körperbau. An seinen Pfoten zwischen den fünf Zehen Otter Tauchendbefinden sich Schwimmhäute. Er wird mit Schwanz, der ihm als Steuer- und Stabilisierungshilfe dient, bis zu 140 cm lang, und erreicht eine Schulterhöhe von 25-30 cm. Ein ausgewachsener Otterrüde wiegt 8-12 kg, eine Fähe (weiblicher Otter) 4-8 kg. Der Otter ist nach dem Dachs der zweitschwerste einheimische Marder. Er hat am ganzen Körper ein wasserundurchlässiges Fell. Dieses ist am Rücken mittel- bis dunkelbraun, am Bauch hellbraun und im Bereich von Kehle und Kinn weißgrau. Die Oberfläche der Haare ist rau, so dass diese sich ineinander verzahnen. Zwischen den Haaren bilden sich Luftkammern, die verhindern, dass Wasser an die Haut gelangt und so den Körper gleichzeitig vor Kälte schützen. Der Fischotter hat ca. 50.000 Haare/cm² und damit das dichteste Fell unserer heimischen Säugetiere (Biber 23.000/cm², Mensch 120/cm²). Er hat einen flachen, breiten Kopf mit kleinen Otter Fluss1Augen und Ohren und eine stumpfe Schnauze. Die Anordnung von Augen, Ohren und Nase verlaufen in einer Linie. So muss der Otter seinen Kopf nur wenig aus dem Wasser heben, um alle drei Sinnesorgane einsetzten zu können. Der Otter kann Nase und Ohren beim Tauchen schließen und so das Eindringen von Wasser verhindern. Seine Tauchgänge dauern i.d.R. 1 bis 2, maximal 7 Minuten. Besonders auffällig sind seine bis zu 6 cm langen, kräftigen Barthaare, Vibrissen genannt, die ihm zur Orientierung und zum Aufspüren der Beute im Wasser dienen.

Lebensraum

Der Fischotter lebt in allen von Wasser geprägten Lebensräumen, weshalb er häufig als Wassermarder bezeichnet wird. Er besiedelt Bäche, Flüsse, Seen, Sümpfe und Teiche, ja sogar Küstengewässer. Gute Lebensbedingungen Otter Wasser3findet der Otter in natürlichen oder naturnahen Gewässern mit abwechslungsreicher Ufer- und Gewässerstruktur, mit Sand- und Kiesbänken, Röhrichtzonen sowie breiten und mit Gehölzen bewachsenen Uferrandstreifen. Als uferbewohnendes Säugetier benötigt er an Flussufern Flachwasserzonen und Verstecke, wie beispielsweise überhängende Wurzeln. Auf der Suche nach Nahrung wandert er ständig in seinem Revier umher und muss hier überall störungsfreie Rückzugsmöglichkeiten finden. Fischotter haben bis auf die Zeit der Jungenaufzucht keinen richtigen Otterbau. Als Verstecke dienen meist Baue anderer Tiere, Gebüsche, Wurzeln alter Bäume oder Uferunterspülungen.

Lebensweise

Fischotter sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie können bei ihren Wanderungen in einer Nacht bis zu 20 km und mehr zurücklegen und beanspruchen entsprechend große Reviere. 40 km Flusslauf für einen Rüden und 20 km für ein Fähe sind keine Seltenheit. Der Fischotter ist ein Stöberjäger, das heißt, er Otter Paar2sucht aktiv nach seiner Beute. Er ist ein Nahrungsopportunist. Der Beutefang richtet sich nach dem Angebot, das je nach Jahreszeit große Unterschiede aufweisen kann. Er mag Fisch, vorzugsweise bis zu 10 cm Länge, Amphibien, Muscheln, Ratten, Mäuse, Käfer, Regenwürmer, Krebse und Wasservögel. Die meiste Zeit des Jahres leben die Rüden wie auch die Fähen einzeln in einem markierten Revier. Auch in der Paarungszeit bleiben sie nur kurz zusammen. Sie haben keine feste Ranzzeit und so werden unabhängig von der Jahreszeit nach ca. zweimonatiger Tragezeit 1-3 Junge geboren. Die Jungen wiegen bei der Geburt etwa 100 g. Zunächst blind, öffnen sie nach 3-4 Wochen die Augen. Sie werden bis zur sechsten Woche gesäugt und verlassen nach 8-10 Wochen zum ersten Mal mit ihrer Mutter den Bau. Die Fähe duldet während der Jungenaufzucht weder das Männchen noch andere Otter in der Nähe ihres Baus. Die Jungen bleiben etwa 1 Jahr bei der Mutter, bis sie sich ein eigenes Revier suchen. Nach 2-3 Jahren erreichen die Rüden ihre Geschlechtsreife, die Fähen nach ca. 2 Jahren. Die Lebenserwartung eines Fischotters beträgt 8-15 Jahre.

Verbreitung

 

Wenn Sie mehr zum Thema Fischotter wissen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden: Wasser Otter Mensch e.V.

Fotos v.o.n.u.: E. Becker, L. Basch, F. Sommer, R. Rauch

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